"Eins-zweiundfünfzig,“ sagte sie. Sie war dabei Platz auf der Kühlschranktür zu schaffen, legte Familienfotos an die Seite. Sie hatte gerade Fotos unserer vier Enkelkinder weggelegt.

Ich gab ihr keine Antwort. Ich hatte keine Ahnung wovon sie sprach, und jede Antwort die ich ihr geben würde, würde mich in mehr Schwierigkeiten bringen als ich an diesem späten Vormittag haben wollte. Wir waren gerade von einem Ausflug zu einem vierzig Meilen entfernten Quiltshop zurückgekommen. Ich wartete und arbeitete an meinem Sandwich, das ich mir fürs Mittagessen vorbereitete.

"Was ist mit zwei-zwölf?“ fragte sie. Ich schmierte Senf auf beide Scheiben meines 42-Korn Brotes.

"Hört sich gut an,“ sagte ich. Ich legte Truthahnscheiben auf den Senf. Ich hatte keine Ahnung, wonach sie dieses Mal fragte.

"Wenn wir eine gute Schablone finden kann ich an dem Quiltrand arbeiten.“

"Sicher,“ sagte ich. Ich fügte den Salat und Tomaten und rote Zwiebeln hinzu.

"Oder meinst du, ich sollte das Kapitel lesen wie man ein richtiges Binding macht?“

"Hört sich gut an,“ stimmte ich ihr zu. Ich schaute von meinem Pfefferstreuer auf um zu sehen was sie jetzt wieder tat. Sie hatte ein Stück Papier auf dem Platz angeheftet, den sie auf dem Kühlschrank geschaffen hatte und sie stand da mit einem roten Filzschreiber in der Hand, die Spitze des Stiftes Millimeter von dem Papier entfernt. Auf dem Papier standen verschiedene Notizen, aber von dort wo ich stand konnte ich sie nicht lesen.

"Oder meinst du, ich sollte das neue Quilt Magazin zu Ende lesen? Vielleicht vor dem Abendessen?“

"Ich dachte, du hättest es zu Ende gelesen bevor du letzten Mittwoch zum Quiltkurs gegangen bist.“ Ich legte die Brotscheiben aufeinander, hielt sie nach unten und schnitt das Sandwich in zwei Hälften.

"Ich hab noch sechs Magazine mehr gekauft.“

"Was?“

"Ich muss lernen, wie man ALLES macht. Und die Magazine helfen mir dabei.“

"Was ist mit den Quiltbüchern, die du gekauft hast?“

"Die muss ich auch noch lesen,“ sagte sie. Sie schrieb etwas auf das Papier.

"Was schreibst du da?“

"Um wie viel Uhr gehen wir morgen zu Strawberry Patches?“

"Wir gehen schon wieder einkaufen?“ fragte ich.

"Wir müssen noch einige Heftklammern besorgen,“ sagte sie.

"WIR müssen noch einige Heftklammern besorgen?“

"Du vertraust mir, wenn ich alleine gehe? Du erinnerst dich, was letztes Mal passiert ist, oder?“

Ich erinnerte mich an die zwölf Yards Musselin, die sie ganz sicher im Haus haben musste, für den Fall, dass jede Musselin-Fabrik am nächsten Tag in Konkurs gehen würde. "Um wieviel Uhr?“ fragte ich. Sie hatte schon fast MEINE gesamte freie Zeit mit Beschlag belegt, um im Internet nach Quiltseiten zu surfen.

"Zwei-sechsundvierzig,“ sagte sie.

"Ich habe dieses Zeitfenster frei,“ sagte ich. Ich wunderte mich, warum nicht zwei-fünfundvierzig oder zwei-siebenundvierzig. Ich trug das Sandwich hinüber zum Kühlschrank und schaute mir an, was sie da mit roter Tinte niederschrieb.

"Einkaufsliste?“ fragte ich.

"Zeitplan,“ sagte sie.

"Was für ein Zeitplan?“

"Näh-Zeitplan,“ sagte sie. "Ich muss eine Menge Sachen nähen.“

"Also brauchst du einen Zeitplan?“

"Ich vergesse, was ich alles noch vorhabe. Gestern habe ich die Einlage vergessen. Heute morgen wollte ich das Freihand-quilten üben.“

"Wir waren heute morgen in dem neuen Quiltshop.“

"Siehst du! Ich habe sogar das vergessen. Wo habe ich den Stoff hingepackt, den ich gekauft habe? Ich muss die Ecken abschneiden und ihn waschen. Ich vergesse ständig, was ich tue.“

"Vielleicht tust du zuviel?“ schlug ich vor. Ich hätte besser meinen Mund mit Dichtungsmaterial abgedichtet.

"Es ist niemals zuviel. Ich muss nur an alles denken.“

"Ich dachte, du hättest alle deine Projekte aufgeschrieben?“ fragte ich und erinnerte mich an die lange Liste mit Nähdingen, die sie zu tun hatte.

"Ich habe meine Liste. Ich muss nur noch wissen, wann ich das alles tun soll.“

"Du weißt nicht, wann du nähen und quilten und die Puppe und die Stickereien machen sollst?“

"Das erinnert mich an was,“ sagte sie ohne zu antworten. "Ich muss Stickgarn kaufen.“

"WIR,“ erinnerte ich sie, "gehen morgen zu Strawberry Patches.“

"Gehen wir?“ fragte sie. Ich nickte. Ich wollte mich wirklich hinsetzen und mein Sandwich essen. "Siehst du, das habe ich ganz vergessen,“ sagte sie.

"Weißt du was,“ begann ich, unterbrach mich damit ich wenigstens an meinem Sandwich riechen konnte, "vielleicht solltest du einen irgendeinen Plan machen mit all den Dingen die du tun musst.“

"Das versuche ich ja, aber du unterbrichst mich andauernd,“ sagte sie und schubste mich an die Seite. Sie machte noch mehr Zeichen auf ihr Papier. "Siehst du nicht, dass ich versuche einen Zeitplan zu machen?“

"Komme ich auf diesem Zeitplan vor?“

"Du?“ Sie sah mich an. Sie schaute auf ihren Zeitplan. Sie machte einen roten Fleck auf ihren Zeitplan, ohne Zweifel irgendein Nähtest für mich.

"Und?“

"Wie sieht es aus mit acht-siebenundfünfzig nächsten Sonntag abend?"


Aus dem Englischen übersetzt von Angelika Volkenandt mit Erlaubnis des Autors A.B. Silver, Copyright 1998 by A.B. Silver, jegliche Reproduktion oder Weitergabe ohne Genehmigung des Autors A.B. Silver ist verboten.